Politik

Bundesvorsitz-Kandidatur: Baerbock wirbt um Zustimmung der Grünen

Grünen-Parteitag Juni 2017
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock hat ihre Kandidatur für den Bundesvorsitz der Partei verteidigt. "Ich finde, die Flügelzugehörigkeit kann nicht das einzige Kriterium für die Möglichkeit einer Kandidatur sein", sagte Baerbock, die seit 2009 eine von zwei Vorsitzenden der Grünen in Brandenburg ist, der "Welt".
Die Kandidaturen der beiden Realo-Politiker Baerbock und Robert Habeck haben intensive parteiinterne Debatten über die parteitypische Austarierung der Flügel in Spitzenämtern ausgelöst. Baerbock sagte mit Blick darauf, sie sei "als Klima- und Europapolitikerin angetreten, als Frau und auch als jemand aus einem kleinen, strukturschwachen Landesverband - und nicht für einen konkreten Flügel". Ähnlich hatte sich zuvor bereits Habeck, stellvertretender Ministerpräsident der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein, geäußert. Baerbock sagte, "dass wir als Grüne durchaus den Mut haben sollten, etwas Neues zu versuchen". Dabei gehe es ihr "nicht um die Abschaffung von Parteiflügeln - die Vielfalt macht uns ja stark. Die müssen wir in gemeinsame Kraft verwandeln." Die derzeitige Grünen-Chefin Simone Peter, die dem linken Flügel angehört, bezeichnete es hingegen im Gespräch mit der "Welt" als "wichtig", dass die "unterschiedlichen Strömungen zusammen Verantwortung übernehmen und sich das auch in den Führungsfiguren widerspiegelt". Die Partei lebe davon, "dass wir vielseitig aufgestellt sind". Peter sagte weiter: "Es mag ein hehres Ziel sein, diese unterschiedlichen Strömungen und Flügel überwinden zu wollen. Aber letztlich müsste das von der Parteibasis ausgehen und nicht von den Funktionären." Bislang werden die Grünen meist von Doppelspitzen geführt, die das linke Lager und die Realos repräsentieren. Neben Peter ist derzeit Cem Özdemir Grünen-Vorsitzender; beim Parteitag im Januar will der Realo nicht erneut kandidieren.
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